Die Kraftprobe

 

In der ersten Stunde waren sie wahrscheinlich genauso überrascht wie ich. Einer sagte laut zu seinem Nachbarn, halb spöttisch, halb annerkennend: " Das ist ja eine Hübsche! " Seine Kameraden grinsten oder lachten leise. Es war ein unerwarteter Empfang für mich.

Ich überlegte schneller, als man es mit Worten sagen kann: " Ich kann so tun, als hätte ich nichts gehört. Dann halten sie mit mich für feie und schwach und tanzen mir auf der Nase herum. Ich kann aber auch ärgerlich antworten und solche Bemerkungen verbieten. Dann antworten sie mit Spott und Frechheit, und es ist nicht sicher, ob ich diese Kraftprobe bestehen kann.

" Ich tat weder das eine noch das andere. Ich sah den Burschen, der diese Bemerkung gemacht hatte, an und sagte: " Ich freue mich, dass ich dir gefalle-da werden wir uns ja gut verstehen."

Das hatten sie nicht erwartet. Sie grinsten, stießen sich an, flusterten und ich hatte gewonnen.

 

      Wolfgang Joho

 

 

 

 

 

Der Rattenfänger von Hameln
- ein alter Diskjockey

 
 

Vor rund 700 Jahren, im  1284, litten die Bürger in Hameln an der Weser unter einer Rattenplage. Da bot eines Tages ein Mann an, die Stadt von allen Mäusen und Ratten zu befreien. Die Bürger verspachen ihm einen Lohn, und darauf zog der Rattenfänger seine kleine Pfeife aus der Tasche und pfiff eine seltsame Melodie. Da kamen alle Ratten und Mäuse aus den Häusern gelaufen und sammelten sich um ihn herum. Pfeifend ging er aus der Stadt hinaus, und die Tiere folgten ihm. Er führte sie an die Weser und stieg in den Fluss. Die Ratten und die Mäuse liefen ihm nach und ertranken.

 

Die Bürger der Stadt Hameln waren von ihre Plage befreit, aber sie wollten dem Rattenfänger den versprochenen Lohn nicht zahlen. zornig und verbittert verließ der Mann die Stadt; er kehrte zurück  am 26. Juni als Jäger verkleidet zurück. Während die Erwachsenen in der kirche waren, ging er durch die Straßen und spielt wieder auf seiner Pfeife. Diesmal kamen nicht die Ratten und die Mäuse, sondern Kinder und Jugendliche in großer Zahl gelaufen, unter ihnen auch die schon Erwachsene Tochter des Bürgermeister. Der Rattenfänger führte sie yum Stadttor hinaus und in einen Berg hinein, wo er mit ihnen für alle Zeit verschwand.

 

130 Kinder gingen verloren, nur zwei kehrten zurück, weil sie sich verspätet hatten. Das eine was blind und konnte daher den Ort nicht zeigen, das andere war stumm, so dass es nicht berichten konnte.